1897 gründete F. Wilhelm Böhmer eine Schuhfabrik am Neuen Wall 1 (später in Kermisdahlstraße 36 umbenannt). Er übernahm den Betrieb von Friedrich Gottlieb Bandle. Dieser hatte zuvor in seiner an gleicher Stelle am Kermisdahl betriebenen Lohgerberei eine Schuhproduktion angefangen.
Nach kurzer Zeit unter der Leitung Böhmers wurde Friedrich Bandle, Sohn des ehemaligen Besitzers, Eigner des Betriebs. Die Fabrik behielt aber den Namen Böhmer, u.a. weil sie fast ausschließlich für Böhmer produzierte. Dieser besaß zu der Zeit bereits mehrere Schuhgeschäfte im Ruhrgebiet. In den 1920iger Jahren kannte jeder die Schuhverkaufskette Böhmer, die mittlerweile auf 16 Filialen angewachsen war und auch aus anderen Schuhfabriken im Umland ihre Qualitätsware bezog.
In der Klever Schuhfabrik wurde laut einer Werbung „besseres Straßenschuhwerk für Damen- Herren- und Kinder“ in den Größen 27-39 gefertigt.1929 betrug die tägliche Produktion 300 Paar.
Nach Aufgabe des Werkes im Jahr 1934 fertigte der Modelleur der Firma, Herr Ott, in Eigenregie weiterhin Damenstiefel.
1944 fiel beim Luftangriff auf Kleve die gesamte Firma in Schutt und Asche.
Abb.: Zeitschriftenwerbung 1920iger Jahre (Scan Klever SchuhMuseum)